Dienstag, 9. Januar 2018

Gemischter Wildbraten an Morchelsauce mit Polentaschnitten


Der Jäger unseres Vertrauens hatte mal wieder einige Teile abzugeben und war so freundlich sie uns vorbeizubringen. Wir hatten einen Reh-Hals ( also eigentlich die obere Wirbelsäule mit etwas Fleisch daran, ein Stück dass man normalerweise eher als Saucen Ansatz verwendet ) und zwei Hasenkeulen, eine schöne große und eine kleine. Gerade genug also für drei Personen. 


Deshalb gab es heute bei uns im Ofen geschmortes Wild, zu dem sich meine Eltern Polenta und Rosenkohl wünschten. 


Zutaten:
Etwa 2 Kg Wildfleisch mit Knochen
3 Karotten, 2 Zwiebeln, 1 Knolle Knoblauch, 1 Pastinake, 1 Apfel
Pfefferkörner, Piment, Senfkörner, Rote Beeren, Rosmarin, grobes Meersalz, Zimt, Lorbeerblätter
150g weißer Speck, 1 Becher Sauerrahm,
 ½ Liter Rotwein, 400 ml Wildfond, ca. 2 Liter Fleischbrühe
( hier ausnahmsweise mal Instant Brühe , Bio , ohne Glutamat)
1 Hand voll getrockneter Morcheln
1 Becher Sahne
1 EL Preiselbeeren, 2 EL Butter, 2 EL Mehl

Für die Polenta:
4 EL Olivenöl, 1 Zehe Knoblauch
1 Liter Hühnerbrühe
1 Tasse Polenta, ein wenig Parmesan

Ich beginne damit die Gewürze im Mörser zu zerstoßen. Mit diesen, sowie mit etwas Olivenöl reibe ich das Fleisch dann ein und platziere es auf dem geschnittenen Gemüse im Bräter.



Darauf kommt der Speck in dicken Scheiben, sowie der Sauerrahm. Die Morcheln werden mit kochendem Wasser eingeweicht und inclusive dessen ebenfalls in den Bräter gegeben. Wein und Wildfond, sowie 1 Liter Brühe angießen, und ab damit in den Ofen. Bei und waren es bei 200 Grad etwa 3 Stunden. Die Garzeit ist allerdings völlig von der Menge und Art des Fleisches abhängig, also muss hier jeder selbst sehen welches du wie viel Fleisch er hat und demnach die Temperatur und Garzeit anpassen.





Ab und zu kontrolliere ich das Fleisch und gieße gegebenenfalls wieder etwas Brühe oder auch Wasser an.


Wenn die Wildstücke dann irgendwann gar und zart sind kann ich die Sauce aus dem Bräter in einen Topf schöpfen, mit Mehlbutter binden und mit den Preiselbeeren und Sahne verfeinern. In meinem Fall war der Geschmack der Sauce damit schon perfekt , ansonsten darf man noch mit etwas Salz und Pfeffer oder nach Geschmack weiteren Gewürzen wie Zimt oder Paprika nachhelfen. 


Während das Fleisch gart habe ich mehr als genug Zeit die Polenta vorzubereiten:







Ich dünste die Knoblauchzehe im Olivenöl an, gieße Brühe auf und streue die Polenta ein.
Sie quillt schnell auf, also Hitze abschalten, Butter und Ei rasch unterrühren und die noch warme Masse auf ein geöltes Backblech streichen. Etwas Olivenöl und Parmesan darübergeben, und im Ofen knusprig backen.

Wenn man die Polenta am Tag vorher zubereitet kann man sie erkalten lassen und dann ordentliche Rauten daraus schneiden, um diese in einer Pfanne anzubraten, das sieht viel hübscher aus.
Uns hat es so aber auch gut geschmeckt, die Polenta Stücke waren natürlich beim Schneiden noch weich und sind etwas aus der Form geraten. Gestört hat das aber nicht weiter bei diesem sowieso eher improvisierten Menue.
Die Gemüsebeilage bestand aus lediglich mit etwas Butter, Salz, Pfeffer und Muskat verfeinertem Rosenkohl den ich in der Mikrowelle gegart hatte.


Ein Sternewürdiges Gourmet Menue, 
beziehungsweise eine Anleitung für ein Solches ist das nun wahrlich nicht..
ich wollte damit nur einmal zeigen dass auch aus sehr unkonventionellen Zusammenstellungen und viel Improvisation ein wirklich tolles und geschmacklich grandioses Essen entstehen kann wenn man sich nur etwas Mühe gibt  und ein wenig Gefühl fürs Kochen hat.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß beim Kochen!
Bleibt experimentierfreudig und aufgeschlossen, es lohnt sich immer.

2 Kommentare:

  1. Genau mein Geschmack. Vor allem die Polentaschnitten sind eine gute Idee und eine gute Alternative zu den sonst üblichen Knödeln.
    Leider habe ich hier in der Münchner Großstadt keinen Jäger meines Vertrauens und muss mir Wild teuer am Viktualienmarkt kaufen, aber da ich ja schon lange nichts mehr mit Wild gemacht habe, wäre es eigenlich mal wieder an der Zeit. Mal schauen ob der Wildfleisch-Markt Hase hat... ;-)

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  2. Hey lieber JaBB! Freut mich dass es Dir gefällt! Ich könnte mir gut vorstellen dass Dir diese Zusammenstellung gut schmeckt. bestell das Wildfleisch doch einfach online, ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ist zwar nicht unbedingt günstiger, aber Du bekommst was Du möchtest, ohne ewig weit zu fahren.Und wenn Du eh keinen Jäger in der Nähe hast ist es ja egal dann kannst Du Dir ja einen " Vertrauens- Online-Shop " suchen..ich habe da schon einige im Auge. Außerdem ist das Wildfleisch Angebot ( TK ) der Metro auch absolut nicht zu verachten. Habt Ihr denn eine Metro in der Nähe?

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